Die zwischen Dominikanergasse und Hunoldsgraben gelegene Antoniuskapelle und das zugehörige Antoniusspital – die heutige sogenannte Antonspfründe – gehen auf eine Stiftung des Augsburger Kaufmanns Lorenz Egen von 1410 zurück. Dessen Sohn Peter von Argon vollendete mit seiner Ehefrau Elisabeth 1445 die Stiftung, indem beide für eine dauerhafte finanzielle Basis sorgten und eine Spitalordnung festlegten. Nach dem Wunsch der Stifterfamilie von Argon fanden in einer der ältesten sozialen Stiftungen Augsburgs bedürftige, alte sowie aus der Handwerkerschaft stammende katholische Männer über 500 Jahre lang ihr Auskommen.

Das Altenheim in der Antonspfründe wurde 1965 aus personellen und wirtschaftlichen Gründen aufgelöst. Daraufhin konzipierte Ernst Berschet, 1. Vorsitzender der Künstlervereinigung Augsburg „Die Ecke“ e.V., zusammen mit dem Kultur- und Stiftungsreferat der Stadt Augsburg die Umwandlung des verwinkelten Komplexes in ein Künstler-Atelier-Haus.

Im Oktober 1966 konnten schließlich die von den Künstler*innen in Eigenregie hergerichteten Räumlichkeiten als Ateliers bezogen werden. Am 14. Oktober 1966 wurde das Künstlerhaus in der Antonspfründe mit einem großen Fest der Öffentlichkeit vorgestellt. Das neue Atelierhaus bot 22 Jahre nach der Zerstörung des Künstlerhofs (1926-1944) Augsburger bildenden Künstler*innen eine neue Arbeitsstätte in der Altstadt.

Seitdem prägen die Künstler*innen der Antonspfründe mit ihrer künstlerischen Arbeit das kulturelle Leben in der Stadt Augsburg.

Die Ateliers

Die Antonspfründe wird vom Stiftungsreferat der Stadt Augsburg als Künstlerhaus zur Verfügung gestellt und von der Künstlervereinigung Augsburg „Die Ecke“ e.V. verwaltet. Damit erfüllt „Die Ecke“ ihre grundlegende Zielsetzung, Kunst und Künstler*innen in ihrer Heimatstadt zu fördern.

Heute umfasst die Antonspfründe 17 Ateliers, in denen unterschiedlichste Künstler*innen und Künstler arbeiten.

In den Kellergewölben befindet sich die „Galerie in der Antonspfründe“, die seit ihrer Einrichtung im Jahr 1995 dem Konzept einer Produzentengalerie folgt.